Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am: 23.03.18

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Der Bunker bei Google Earth: Standort entfernte Truppenmannschaftsbunker-Variante Bremen, nahe U-Bootproduktionsbunker "Hornisse".kmz

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Der Bunker bei Virtual Earth: Standort entfernte Truppenmannschaftsbunker-Variante Bremen, nahe U-Bootproduktionsbunker "Hornisse"

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Luftbild des nicht fertig gestellten U-Bootproduktionsbunkers "Hornisse" auf der Landzunge "Kap Horn" an der Weser, dahinter rechts der Luftschutzbunker.

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Riss der Bremer Vulkan-Variante (noch ohne Beobachtungsstand auf Dachmitte / dieser wurde eventuell erst nach Fertigstellung des Bunkers realisiert)

Allgemeine Beschreibung der WLS-Varianten / Werftbunker (unter anderem Typ "Werftbunker LSB 1400")

Die typischen T 750-Lüftungstürme (Lüftungstürme wurden / werden auch oft als betonierte Schornsteine bezeichnet) sind in einer leicht veränderten Variante auch auf den Dächern der Werkluftschutz-Hochbunker direkt am Vulkanwerftgelände Bremen-Vegesack (der Bunker steht einige hundert Meter östlich des dortigen T 750 in einer leichten Anhöhe nahe der Straße Am Werfttor und besitzt zudem einen Beobachtungsstand mittig des Daches - ähnlich wie der T 750 Emsstraße 2 in Wilhelmshaven) und dem ehemaligen Neptunwerftgelände Rostock zu finden. Sie sind jeweils mittig an der äußeren Kante des Bunkerdaches jeweils an der Splitterschutzvorbauseite angelegt und sind im unteren Bereich etwas höher als ein normaler T 750-Lüftungsturm (der Rostocker Lüftungsturm ist im Unterbereich jedoch mindestens noch einen Meter höher als der Bremer Turm). Ein weiterer Bunker dieser Bauart steht in Höhe Schiffbauerdamm / Am Duckeldamm auf dem Gelände der Nordseewerke Emden. Der Bunker wurde nach dem Krieg entfestigt und dient heute als Lager. Auch im Krieg wird der Bunker teilweise als Lagerbunker für die Nordseewerke-Werft gedient haben. Der Lüftungsturm wurde entfernt. Ein vierter Bunker dieser Bauart stand nahe des nicht fertig gestellten U-Bootproduktionsbunkers "Hornisse" ebenfalls in Bremen. Das Bauwerk wurde kurz nach dem Krieg gesprengt und später dann entfernt. Der fünfte und sechste Bunker dieser Form wurde auf dem Gebiet der Blohm & Voss-Werft in Hamburg errichtet. Bunker 2 / Ost wurde nicht fertig gestellt. Beide Bunker wurden nach dem Krieg gesprengt und vollständig entfernt. Der siebte Bunker dieses Typs wurde in Flensburg auf der Werft errichtet. Er wurde nach dem Krieg entfestigt und wohl in den 1960er Jahren entfernt. Der achte Bunker sollte an der verlängerten Jacobistraße in Wesermünde (Bremerhaven) erbaut werden, wurde jedoch nur im Bereich des Erdgeschosses vollendet. Die Ruine steht noch heute dort. Bunker Neun und Zehn befinden sich auf dem Gebiet der Opelwerke in Rüsselsheim, welche im Krieg unter anderem mit Kriegsmarine-Torpedobau beauftragt waren. Ein elfter, zwölfter und dreizehnter Bunker wurde jeweils auf dem SKF-Gelände / Fichtel & Sachs-Gelände und Kugelfischer-Gelände in Schweinfurt gebaut. Sie besaßen lediglich zwei von ursprünglich vier regulär geplanten Geschossen. Der Fichtel & Sachs-Bunker wurde im Zeitraum zwischen 1993 und 2001 beseitigt. Das genaue Datum ist noch unbekannt. Der SKF-Bunker wurde 2006 entfernt. Der Kugelfischer-Bunker ist noch immer vorhanden. Grund für die Errichtung war hier die anteilige Wälzlagerproduktion für die Kriegsmarine durch SKF, Fichtel & Sachs und Kugelfischer.

Die dreizehn beschriebenen Hochbunker sind zudem extrem bauartähnlich zueinander. Die Splitterschutzvorbauten sind mehrgeschossig und besitzen Überkragungen als Schutz für die unter diesen befindlichen Zusatztüren. Beim Emder Exemplar wurden diese Überkragungen / Betonfortsätze entfernt.

Der Rostocker Lüftungsturm ist wie geschrieben noch etwas höher als die erhaltene Bremen-Version am Vulkan. Die Überkragung und der obere Eingang des südlichen Rostocker Splitterschutzvorbaues ist linksbündig angeordnet, während der Eingang am östlichen Splitterschutzvorbau in Bremen, welcher sich baulich in gleicher Lage befindet, rechtsbündig angeordnet ist. In Bremen liegen beide oberen Eingänge in einer Flucht (auch der zweite Bremer Bunker hatte beide oberen Eingänge identisch zum Vulkan-Bunker in einer Flucht - identisch zur Lage des Lüftungsturmes Vulkan - angelegt), während dies in Rostock aufgrund der geschilderten Tatsache nicht der Fall ist. Beim Emder Exemplar war die Überkragung am Nordsplitterschutzvorbau rechtsbündig ausgerichtet. Die Lage der südlichen Überkragung war ebenfalls in einer Flucht rechtsbündig. Das fertig gestellte Hamburger Exemplar hatte seine Überkragung am Ostsplitterschutzvorbau linksbündig, also südlich ausgerichtet angebaut. Die Westüberkragung mit dortigem Eingang ins 2. Obergeschoss war entgegengesetzt - nördlich - realisiert worden. Zudem wird sich hier ein nicht regulärer Zusatzeingang im Westvorbau an dessen Südwand ins 1. Obergeschoss direkt über dem Erdgeschosseingang befunden haben, der mit einer Holztreppe zu erreichen gewesen sein dürfte.

Diese dreizehn Bunker stellen eine abgewandelte Werkluftschutz-Variante der Truppenmannschaftsbunker dar und dürften durchaus mit diesen als "verwandt", wenn man diesen Begriff nehmen darf, bezeichnet werden. Die Bezeichnung lautete hier in mehreren Fällen: Werftbunker LSB 1400. Die Bunker sind regulär viergeschossig ausgeführt worden.

Eine vierzehnte Variante wurde 1944 als Schutzbunker der Germaniawerft in Kiel gebaut ("Germania 1"). Der Bunker ist länger als die anderen Typen, besitzt jedoch nur drei Geschosse. Die Vorbauten schließen an der Dachkante ab. Das Bauwerk wird aber ebenfalls zu dieser Baureihe gehören. Variante Fünfzehn, die ebenfalls zur Baureihe gehören wird, entstand mitten im Werksgelände der AG Weser in Bremen ("Bunker 49"), unweit entfernt des beschriebenen Bunkers bei "Hornisse" (dies war "Bunker 50"). Der Hochbunker war ein Doppelbunker, zusammengesetzt aus zwei regulären WLS-Varianten, aber mit Bauartabweichungen. Das Objekt stellt das größte bisher bekannte Bauwerk aller Truppenmannschaftsbunker und seiner Varianten dar. 1992 wurde der Bunker abgerissen. Varianten Sechzehn, Siebzehn und Achtzehn wurden auf dem Gelände des Stahlwerkes Klöckner in Osnabrück gebaut. Auch Klöckner produzierte anteilig Rüstungsgüter für die Kriegsmarine. Die drei Bunker waren jeweils nur halb so breit wie ein regulärer Werftbunker, da nur wenig freier Bauplatz auf dem Werksgelände zur Verfügung stand. Alle drei sollten je zwei Geschosse erhalten. Jedoch ist dies nur beim westlichen Bunker ausgeführt worden. Der östliche Bunker, der noch bis in die heutige Zeit existierte und dann im Sommer 2015 schließlich abgerissen wurde, besaß nur das Erdgeschoss. Aus Materialmangel wurde auf ein Obergeschoss verzichtet. Der dritte, südliche Bunker kam nicht mehr über die Realisierung der Unterbereiche der Außenwände hinaus und war zumindest über Erdgleiche 1952 schon wieder beseitigt. Die drei 1944 (eventuell bis 1945) gebauten Bunker wurden für jeweils 350 Plätze projektiert.

 

Bunker 50: Mit der Nummer ist höchstwahrscheinlich LS-Anlage 50 auf dem Gelände der Werft gemeint. Es gab zusätzlich zahlreiche nummerierte Splitterschutzzellen, Deckungsgräben, LS-Keller und auch Winkeltürme waren vorhanden. Da dieser Werftbunker erst spät erbaut wurde, kommt wohl die Nummer zustande. Auf Bildern erkennbare, früh im Krieg aufgestellte SSZ hatten teilweise Ziffern im einstelligen und niedrigen zweistelligen Bereich aufgemalt. Dass sich die 50 auf die eigentlichen Gesamt-Gebäude der Werft bezog, ist unwahrscheinlich. Es dürften gesonderte Nummerierungen der LS-Anlagen sein.

 

Der Bunker aus Süd-Ost (wohl während oder kurz nach Fertigstellung) aufgenommen am 30.05.1944... Vorn ein U-Boot vom Typ XXI (U 3001) kurz nach dem Stapellauf.

Das Boot während des Stapellaufes:

Nord-Ost-Seitenaufnahme des Bunkers kurz nach Kriegsende (rechts dahinter "Hornisse"). Der Bunker trug die Bezeichnung "Luftschutzbunker 50" ("LSB 50" / "Bunker 50"). Der Name war in großer weißer Schrift an seine Ostwand aufgemalt worden. Auch verfügte der Hochbunker interessanterweise über Feldtarnanstrich (siehe weiter unten). Mit Eskalation des Luftkrieges wurde an der Kap-Horn-Straße direkt an der Baustelle der U-Bootbunkerwerft "Hornisse", welche bis Kriegsende nicht fertig gestellt wurde, dieser Bunker errichtet. Die nahe Schiffbau-Werft "A.G.Weser" (Deschimag), sowie die Arbeiter der "Hornisse"-Baustelle nutzten diesen Bunker als Schutzraum. Lediglich deutsche und französische Bauarbeiter hatten Zutritt zu dem Bunker. Die restlichen (Zwangs)arbeiter mussten im halb fertigen U-Bootproduktionsbunker bestmöglichen Schutz während der Angriffe suchen.

Die Decke dieses Luftschutzbunkers wurde im Gegensatz zum zweiten Bremer Bunker dieser Bauart oder auch zum Bunker Rostock um einen Meter verstärkt, da die Luftgefährdung der kriegswichtigen Großbaustelle immens war. Bald nach dem Krieg wurde der Bunker (im Jahre 1950) gesprengt. Dabei brach die Westwand heraus, eventuell wurde die Anlage danach noch kurze Zeit als Lager genutzt. Im Zeitraum zwischen Mitte 1965 (nach dem 16. Juni) und Herbst 1966 wurde der Bunker komplett entfernt. Im Oktober 1966 war lediglich ein Trümmerhaufen von ihm übrig.

Weiteres Luftbild des nicht fertig gestellten U-Bootproduktionsbunkers "Hornisse" auf der Landzunge "Kap Horn" an der Weser, dahinter der Luftschutzbunker.

 
Größere Kartenansicht

Der Standort heute (im Bereich der Tanks). Links erkennbar die überbauten Reste von "Hornisse"...

Der U-Boot-Sektionsbunker "Hornisse" und die nahe gelegene TMB-ähnliche Werkluftschutzvariante:

U-Boot-Sektionsbunker "Hornisse"

Weitere Bilder des Bunkers mit freundlicher Bereitstellung von Herrn Sokolis:

Der Bunker im Krieg oder kurz nach Kriegsende:

Der Bunker im Krieg oder kurz nach Kriegsende. Erkennbar der Feldtarnanstrich und die Bezeichnung "Bunker 50":

Kurz vor Kriegsende - der Kran hebt ein Segment des U-Boot-Typs XXI. Im Hintergrund der Bunker:

Der tarnbemalte Bunker kurz nach Kriegsende:

Herausgesprengte Westwand:

Während Stapelläufen wurde der Bunker im Hintergrund zusammen mit "Hornisse" öfter abgebildet:

Unbekannter Stapellauf:

Stapellauf von Alstertal, 4. September 1952:

Stapellauf von Gutenfels, 24. Mai 1954:

Höchstwahrscheinlich Stapellauf der Esso Guildford am 28. März 1957 (nicht wie zunächst angegeben Stapellauf der Naess Norseman am 16. Juni - andere Quelle: 26. November - 1965 / Naess Norseman hatte u.a. anders angebrachte Beschriftung am Bug und andere Rumpffarben). Der Bunker ist im Hintergrund zu sehen:

Stapellauf von Esso Berkersheim, 28. Mai 1957:

Stapellauf von Schelde, 16. Juli 1958:

Stapellauf von Esso Bremen (4 ?), 22. Mai 1959:

Stapellauf von Esso Pembrokeshire, 27. Juni 1961:

Stapellauf von Kremsertor, 29. Juni 1962:

14. November 1963: Ein Tourist oder anderweitiger Stapellauf-Gast fotografiert bei dem Stapellauf von Esso London ("zufällig") den Bunker mit. Augenscheinlich ist zu dieser Zeit das Bauwerk noch erhalten. Die gesprengte Westwand ist hier nicht zu sehen:

Noch einmal Stapellauf von Esso London, hinten der Bunker:

Wieder Stapellauf von Esso London, hinten rechts der Bunker:

Ein Foto vom Bunker aus zur Werft um 1964. Die Abbrucharbeiten hatten noch nicht eingesetzt, oder aber der Abbruch des Bunkers könnte bereits begonnen haben / der Fotograf (eventuell ein Mitarbeiter der Abrissfirma) stand höchstwahrscheinlich auf der südlichen seitlichen Splitterschutzvorbautreppe des Bunkers in leicht erhöhter Position:

Stapellauf von Valentinian, 19. August 1964:

Der Bunker ist augenscheinlich mitten im Abbruch...

Stapellauf der MS Crostafels am 28. Oktober 1966. Der Bunker ist abgerissen. Lediglich ein Trümmerhaufen ist zu erkennen:

Der Bunker während des Abbruches:

Der ungefähre Bunkerbereich kurz nach seiner Entfernung. Zu sehen abgelagerter zerkleinerter Trümmerschutt des Bauwerkes:

Diese Fassfabrik entstand nach der Entfernung des Bunkers zunächst auf / neben seinem Standort:

 

Nachtrag 23. März 2018: Wie sich nun herausgestellt hat, besaß der Bunker ein Kellergeschoss. In diesem sollten die Stromversorgung mit zwei Dieselmaschinen und eine Anlage zur Produktion von Sauerstoff und Azetylen* untergebracht werden. - Alles bombensicher geschützt für die westlich anliegende U-Bootproduktionsbunkerbaustelle "Hornisse". Im Bunkerkörperbereich von "Hornisse" selbst war keine Möglichkeit vorhanden, diese Aggregate während der Bauphase bombensicher unterzubringen. Die Verbindung bestand über einen armierten Versorgungstunnel vom Luftschutzbunkerkeller zur U-Bootproduktionsbunkerbaustelle. Dieser war begehbar und hätte auch als Fluchttunnel dienen können. Sowohl das Kellergeschoss von "Bunker 50" als auch der Tunnel könnten heute noch komplett vorhanden sein. Das Kellergeschoss dürfte in diesem Fall aber höchstwahrscheinlich verfüllt sein.

*bzw. Acetylen-Ethin

Ein interessanter Text hier als PDF

Oben: Die Baustelle wohl Mitte 1943. Noch ist kein LS-Bunker in Fertigung.

Oben: Die Baustelle im Dezember 1944. Der vollendete Bunker ist gut zu erkennen. Scheinbar ist der schwarze Bitumenanstrich des Daches eventuell nicht ganz vollendet, rechts am Dach könnte noch ein kleiner Bereich in Arbeit sein.

Unten: Der Bunker in näherer Ansicht etwas später. Das Dach ist gänzlich schwarz gestrichen.

(Vergebliche) Unkenntlichmachung: Anfang 1945 wurde die ganze "Hornisse"-Baustelle und "Bunker 50" im Dachbereich farblich getarnt mit Vortäuschungen von Bombeneinschlägen und Trümmern. Die Seitenwände erhielten Feldtarnanstrich.

Skizzen, welche die bauliche Situation seinerzeit verdeutlichen:

Als der Plan, welcher der Zeichnung als Vorlage diente, gefertigt wurde, war Bunker 50 bereits im Bau. Er wird im Herbst 1943 begonnen worden sein und seine Vollendung fiel ins Frühjahr 1944.

Die Reste von "Hornisse" heute:

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